Das Hauptreferat wurde vom bekannten Ernährungswissenschaftler und Sportmediziner Univ. Prof. Dr. Paul HABER (auch Präsident des ASVÖ Wien; war u.a. 2x Mannschaftsarzt des gesamten Österr. Olympiateams; veröffentlichte 5 Lehrbücher /u.a. Leistungsphysiologie und Ernährungsmedizin, und über 200 wissenschaftliche Publikationen) abgehalten. Hier einige interessante Downloads.
Das Hauptthema – welches auch für alle Sportarten sehr bedeutsam ist – lautete: „Allgemeine Ernährungsrichtlinien für Spitzensportler“.
Die Ernährungsrichtlinien beruhen prinzipiell auf 5 tragenden Säulen; d.h. das „Körpersystem“ ist auf 5 Nahrungsbilanzen aufgebaut! Die Ernährungsbilanzen müssen stets ausgeglichen sein. Defizite schlagen sich sofort in Energieverlusten nieder, die zwangsläufig zu Leistungseinbußen führen.
Credo: Jede (Teil)-Bilanz muß ausgeglichen sein. Dann kann ein Optimalzustand – auf dem Ernährungssektor – erreicht werden!
Diese 5 Bilanzen sind für Leistungssportler „existentiell“:
1) allgemeine Energiebilanz 2) Bilanz der energietragenden Nährstoffe (Eiweiß, Kohlehydrate, Fett) 3) Flüssigkeit 4) Mineralien (Elektrolyte) 5) Vitamine
Paul Haber führte auch mathematische Berechnungen anhand physikalischer Formeln durch und untermauerte dies mit entsprechenden Herleitungen, und belegte so eindrucksvoll diese Energie-Bilanz-Theorien.
Bilanzdefizite können durch Nahrungsergänzung kompensiert werden; wobei frischen saisonalen Produkten [Obst, Gemüse] eindeutig der Vorzug zu geben ist!
Zum Thema Nahrungsergänzung sei noch zu erwähnen, daß der einzige Ergänzungsstoff mit nachweislicher Wirkung auf körperliche Leistung das Kreatin ist! Hier gibt es jedoch einen gravierenden Unterschied zwischen Ausdauersport und Schwerathletik.
Die wichtigsten Schlüsse aus diesem Referat lt. Paul Haber sind: a) es gewinnt bei einem „Big-Event“ nicht derjenige, der am Besten trainiert hat, sondern der/diejenige, der/die sich punktuell am Besten auf jenen Tag „X“ vorbereitet hat!
b) man kann durch Ernährung (ohne entsprechendes Training) nichts gewinnen, aber man kann durch schlechte Ernährung in den Tagen unmittelbar vor dem “Big Event“ alles kaputt machen!
In zwei weiteren Gastvorträgen konnte man eindrucksvoll die unmittelbare Vorbereitung auf den Wettkampf, je eines Kraftsportlers und eines Ausdauersportlers mitverfolgen.
Die Vorträge des „Ernährungs-Seminares“ können auf der BSO-Homepage nachgelesen und für den Eigenbedarf herunter geladen werden.
Bereits am Sa. 24.8 und So.25.8. fand im BSFZ Schielleiten ein 2-tägiges BSO-Trainer-Seminar zum Spezial-Thema Krafttraining statt. Dieses Seminar war hauptsächlich für die Schwerathletik gedacht; enthielt also nur wenige Komponenten für uns Orientierungsläufer.
Ein wichtiger Bereich jedoch war der Vortrag von Dr. Alexander MILDER (Unfallchirurg, Sportmediziner von „Sportmed-Austria“): „Die Bedeutung des Krafttrainings in der Prävention und Rehabilitation“.
Es wurde v.a. der Bezug auf das tägliche Leben hergestellt mit immer weiter fortscheitenden Haltungsfehlern bei Jugendlichen und allgemeinem Mobilitätsverlust (Bewegung aus eigener Kraft) der Gesellschaft. (Bsp. Unfähigkeiten: „Rückwärts Gehen zu können“ oder nur „Purzelbäume“ zu schlagen, schon bei Kindern).
Aus seiner Sicht ist v.a. das Langhanteltraining (in der Vorbereitungsphase) die wirksamste Methode zur einfachen Leistungssteigerung im Kraftbereich.
Beilage: Aufwärmempfehlung mit Übungen für Krafttraining (im Winter) vom Sporttherapeutischen Zentrum in Weinburg (D) nach Hable/Unfried
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Diese Vorträge des „können ebenfalls auf der BSO-Homepage nachgelesen werden.
für die Ausbildungskommission
Michael MELCHER