WIE ALLES BEGANN

Vor über 40 Jahren (genau genommen im Jahr 1980) wurde der OLC Graz von vier Studenten auf der Fahrt zum Schweizer 5-Tage-OL gegründet. Michael Wendler und später Herwig Proske standen als zwei dieser Gründer für viele Jahre auch als Obleute an der Spitze des Vereins und sind auch heute noch Ehrenmitglieder.

Sie prägten auch die ersten beiden Jahrzehnte des Vereins, der sich rasch vom Studentenclub zu einem professionellen Veranstalter von nationalen und internationalen OL-Bewerben entwickelte.

Höhepunkt dieser Periode waren sicher die 90er Jahre in denen jährlich mindestens eine Großveranstaltung organisiert wurde - so unter anderem Staatsmeisterschaften über die Kurzstrecke (1992), über die Langdistanz (1994), Nacht (1996) und Ultralang (1999). Auf internationaler Ebene wurden gemeinsam mit dem Leibnitzer AC der erste Alpen-Adria-Cup (1991), der Junioreneuropacup (1994) und als Höhepunkt 1997 wieder mit dem LAC und vielen Helfern aus anderen Steirischen Vereinen ein Lauf zur Park-World-Tour ausgetragen. Dieser inoffizielle Sprintweltcup, zu dem nur die besten 40 Läufer/-innen der Weltrangliste eingeladen wurden, wurde als Veranstaltung des Jahres auch international anerkannt.

Park World Tour 1997 in Graz: sensationeller 2. Platz durch Thomas Krejci (OLC Graz). Sieger: Chris Terkelsen (DEN), 3. Platz: Mikael Boström FIN)

Viele Innovationen sind über diese Veranstaltungen im österreichischen OL eingeführt worden, so u.a. der Einsatz von chipgestützten elektronischen Auswertesystemen (Sportident), eine Live-Übertragung ins Internet oder der Einsatz einer Videowand im Zielbereich.

Ein bewährtes Team um Michael Wendler, Herwig Proske, Günter Kradischnig, Herwig Allwinger, Walter Dravetz, Karl Fink, Christian Aichholzer, Wolfgang Pötsch und vielen anderen war in diesen Jahren Träger der Vereinsarbeit und der großen Bewerbe.

NACHWUCHSARBEIT UND LEISTUNGSORIENTIERUNG

Neben den Erfolgen am Veranstaltungssektor wurden – noch ohne große Unterstützungsstrukturen – auch immer wieder sportliche Erfolge erreicht. Vor allem Thomas Krejci konnte dank seines außergewöhnlichen Talents als Späteinsteiger binnen weniger Jahre zur österreichischen Spitze vordringen. Er dominierte ab Mitte der 90er Jahre rund 10 Jahre lang in Österreich die Eliteklasse bei den Männern.

Die systematische Nachwuchsarbeit im Verein entwickelte sich erst ab Ende der 90er Jahre aus den Schulgruppen am Canerigymnasium (geleitet von Michael Wendler) und etwas später am BG/BRG Seebacher (geleitet von Günter Kradischnig). Unzählige österreichische Nachwuchs- und später auch Staatsmeisterschaftsmedaillen wurden vom OLC Graz Nachwuchsteam gewonnen, das einige Jahre lang auch die meisten Mitglieder im österreichischen Jugendkader stellte. Schon in dieser Phase wurde ein regelmäßiges Leistungssporttraining eingeführt und ermöglichte Läufer/-innen wie Carina und Clarissa Kradischnig, Christian Pfeifer und Tobias Guggenberger gemeinsam mit dem Aushängeschild Klaus Schgaguler und der jungen Laura Ramstein an die österreichische Spitze vorzustoßen.

Dazu kamen und kommen viele ausländische Eliteläufer/-innen, die meist während Studienaufenthalten in Graz die Trainingsstrukturen nutzten und sich neben einer persönlichen Verbesserung auch in die Erfolgsliste des Vereins eintrugen.

Die Damenstaffel des OLC Graz (Antonia Erhart, Laura Ramstein, Hanni Trummer) holte sich bei der Staatsmeisterschaft 2019 den Titel

Dieses professionelle Trainingsangebot wurde gemeinsam mit dem Steirischen und Österreichischen OL-Verband zum Trainingszentrum Graz weiterentwickelt. So werden den Spitzenläufern derzeit fast täglich 1-2 betreute Trainingseinheiten, aber auch physiotherapeutische, sportpsychologische und sportmedizinische Betreuungsstrukturen sowie Wettkampfteilnahmen angeboten. Etwa 25 aktuelle OL-Karten in einem Radius von etwa 10 Kilometern um das Grazer Stadtzentrum stehen für das OL-spezifische Training zur Verfügung.

Nicht zufällig stellt der OLC Graz seit Jahren mit bis zu 15 Läufer/-innen fast ein Drittel der Mitglieder im Österreichischen OL-Elite- und Juniorenkader. Auch die verschiedenen nationalen Team- und Staffelbewerbe reflektieren dieses Kräfteverhältnis und entwickeln sich immer mehr zu Zweikämpfen mit den Naturfreunden Wien, der ähnlich leistungsstark ist. Läufer/-innen wie Mathias Peter, Matthias und Georg Gröll, Hanni Trummer und (noch immer) Laura Ramstein im Elitekader, aber auch Rosa und Kilian Trummer, Elena und Dora Zeiner, Anna Gröll, Antonia Erhart und Marie Maier sind heute die Aushängeschilder des OLC Graz.

 

Die erfolgreiche OLC Graz Jugend

Bereits seit vielen Jahren ist der OLC Graz auch international mit vielen Top-6-Platzierungen bei Welt- und Europameisterschaften in den verschiedenen Altersklassen (Jugend, Junioren und Allgemeine Klasse) sehr erfolgreich. Jährlich nehmen 10-15 OLC Graz Vereinsmitglieder an internationalen Meisterschaften teil.

Nicht zu vergessen ist, dass der Verein auch in den Sparten MTBO und Ski-O sehr aktiv ist und mit Andreas Rief und Christof Haingartner sowie Antonia Erhart auch in diesen Sparten österreichische Kadermitglieder in seinen Reihen hat.

Aushängeschild im Ski-Orientierungslauf: Antonia Erhart

So können in der Vereinswertung in allen Sparten Jahr für Jahr Platzierungen unter den besten österreichischen Vereinen erreicht werden (im Fuß-OL ist der OLC Graz seit Jahren fast immer in den Top 3 platziert, zuletzt 2019 aber im Ski-O und im MTBO mit den Plätzen 2 und 4 ähnlich erfolgreich).

 

 Im MTBO feiert der OLC Graz vor allem in den Masters-Klassen regelmäßig schöne Erfolge - ein Beispiel dafür: Karl Fink

EIN TEAM AN DER SPITZE

Im Jahr 2017 wurde vom OLC Graz als einem der ersten Österreichischen Sportvereine ein Vereinsentwicklungsprogramm durchlaufen, in dem aktuelle und zukünftige Herausforderungen identifiziert und ein Maßnahmenpaket für die kommenden Jahre geschnürt wurde.

Der Verein wird auch nach dem durchwegs berufsbedingten Ausscheiden verdienter Funktionäre wie des langjährigen Obmanns Rupert Hofer, des früheren Obmanns Walter Dravetz oder von Karin Walch aus dem Vorstand weiterhin von einem engagierten Team ehrenamtlicher Funktionäre geführt.

Der aktuelle Vereinsvorstand spiegelt somit in seiner Breite auch die erfolgreiche Umsetzung des im Vereinsentwicklungsprogramm erarbeiteten Bedarfs wider, die zukünftige Entwicklung des OLC Graz durch ein möglichst vielschichtiges Leitungsorgan zu unterstützen:

  • Obmann: Günter Kradischnig
  • Obmann-Stellvertreter: Reinhard Gröll
  • Schriftführer: Arno Huss
  • Schriftführer-Stv.: Christian Pfeifer
  • Kassier: Ewald Glatz
  • Kassier-Stv.: Sabine Trummer
  • Referent Leistungssport/Karten: Axel Koppert
  • Referent EDV/Website/Soziale Medien und Veranstaltungen: Harald Zeiner
  • Kontrolle: Gernot Krammer und Wilfried Renner

DER NÄCHSTE SCHRITT

Die größten Herausforderungen für die kommenden Jahre liegen wohl in der Nachwuchsgewinnung für eine nächste Generation von Spitzenläufer/-innen. Dazu organisiert der Verein auch das schulübergreifende OL-Training in Graz und viele andere Schnupper- und Betreuungseinheiten in Grazer Schulen. Dabei sind unter Führung von Karin Walch und Christian Pfeifer mittlerweile vor allem auch die Jugendlichen des Vereins im Einsatz.

Auch am Veranstaltungssektor hat der Verein 2019 mit dem Austriacup- und Meisterschafts-wochenende in den Seetaler Alpen nach der Ski-O-Tour auf der Turracherhöhe im Jahr 2015 wieder eine größere Aufgabe sehr gut bewältigt, nachdem in den letzten Jahren überwiegend regionale Veranstaltungen organisiert wurden. Beide Veranstaltungen wurden übrigens als die Veranstaltungen des Jahres ausgezeichnet.

Die Auszeichnungen für die Veranstaltungen auf der Seetaler Alpe 2019

Auch im herausfordernden Jahr 2020 standen mit den Nationalen Meisterschaften im MTBO in Judenburg und den kurzfristig übernommenen Sprintstaatsmeisterschaften in Graz nationale Bewerbe im Mittelpunkt der Veranstaltungstätigkeit. Im Juni 2021 wartet schließlich mit der ÖM und ÖSTM in der Staffel und im Sprint im Rahmen der erstmals durchgeführten „Austrian Finals“ die nächste ganz große Aufgabe. Die große Zahl an ausgebildeten Trainer/-innen, Instruktor/-innen und Übungsleiter/-innen verschiedener Altersstufen im Verein sollte dafür gute Voraussetzungen schaffen.

Die rund 25 aktuellen Orientierungslaufkarten stehen nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern auch den Jugendlichen aus bis zu 10 Schulkooperationen für das Orientierungslauftraining zur Verfügung.

Am allerwichtigsten ist uns/den Vereinsmitgliedern aber ein gutes Vereinsklima und viel Freude und Spaß bei der (hoffentlich) lebenslangen Ausübung unserer faszinierenden Sportart.